Sonntag, 13. Juli 2014

ღ offene Beziehungen

Ich sitze hier.. an zu Hause gebunden, surfe aus Langeweile so durch meine div. Foren und stoße dabei auf eine hitzige Diskussion bzgl. offene Beziehungen. Es gibt viele verschiedene Meinungen und jeder ist fest der Meinung, dass seine Meinung die einzig richtige ist. Etwas engstirnig, aber nun ja..

Was meine ich dazu? Früher war ich ziemlich fest der Überzeugung, dass ich nichts von fremdgehen halte. Dass ich niemals fremdgehen würde und überhaupt, würde mir sowas niemals passieren! Ich war aber auch der Überzeugung, dass, wenn man fremd geht, in der Beziehung etwas nicht stimmt. Der Eine spricht es an, der Andere spricht es nicht an und macht einfach sein Ding. Aber auch beim Partner anzusprechen was einen stört, ist kein Garant. Verspricht also nicht automatisch eine Verbesserung der Lage! Im Internet gibt es sogar Seiten, die Tipps & Tricks rund um Affären geben, wie zB. vorhin in der Jolie entdeckt!

Da fremdgehen keine Option für mich war, blieben noch andere Optionen.. zB die offene Beziehung. Auch dazu hatte ich bisher eine Meinung. Und zwar die, dass ich meinen Partner nicht mit einer anderen Frau teilen möchte. Slips, Zahnbürsten und Männer teilt man nicht! Die Meinung habe ich bisher fast 30 Jahre vertreten und die Flucht ergriffen, wenn ein Mann nur "offene Beziehung" gesagt hat. Ich bin dafür viel zu eifersüchtig, habe ich gesagt. Vermutlich bin ich es auch wirklich, aber getestet habe ich es bisher nicht!

In meiner letzten Singlezeit, die gut 2,5 Jahre lang war, bin ich natürlich mit einigen Männern in Kontakt gekommen. Die haben Storys erzählt! Einfach unglaublich! Von "ja, bin ich Single", über "wir führen eine offene Beziehung/Ehe", "ich liebe sie nicht mehr, aber der Kinder/des Hauses/des Kredites wegen, bleibe ich bei ihr und suche mir den Spaß online. Vielleicht sogar mit dir!?" bis hin zu "meine Frau ist gerade ausgezogen, es ist kompliziert, aber ich will nicht warten!" war so ziemlich alles dabei. Einmal bin ich sogar auf einen polyamoren Mann gestoßen! Das musste ich damals erstmal googlen..

Die Geschichten haben sich meistens als große Lüge entpuppt. Plötzlich war der Single doch vergeben, die Frau war nicht ausgezogen bzw hatte es auch nie vor. Die Beziehung/Ehe war garnicht "geöffnet", bzw. hatte der Mann sie nur für sich geöffnet, der Frau hätte er es aber nicht erlaubt.. da fragt man sich echt, was mit der Welt nicht in Ordnung ist!? Warum müssen Menschen lügen? Warum verheimlicht man seine Frau/Freundin? Entweder man findet auch als "nicht Single" eine Frau zum Betrügen oder man lässt es eben. Aber das wird vermutlich alles schon seinen (sicher logischen) Grund haben..

Mittlerweile bin ich so weit, dass ich nicht mehr kategorisch ausschließen würde jemals fremd zu gehen. Ich denke, unter bestimmten Voraussetzungen, könnte es vielleicht doch mal passieren. Wer kann schon zu 100%iger Sicherheit sagen, dass ihm das niemals passieren würde!? Klar, am Ende entscheidet man sich dafür oder dagegen und auch "ich hab zu viel Alkohol getrunken", hält dann nicht als Ausrede her, aber komplett ausschließen!? Man kann sich aber sehr wohl vornehmen, es nicht zu tun!

Einer offenen Beziehung stehe ich mittlerweile anders gegenüber. Je nach Lebenssituation, kann das bestimmt eine Bereicherung für alle sein. Glaube aber auch, dass es klug wäre, sich keinen Single "ans Bein zu binden", da ist die Chance vermutlich größer, dass sich der Single in den Partner verliebt und dann steht man da in dem Dilemma. Außerdem wäre eine feste Person, zumind. für mich, idealer als lauter ONS.. wenn auch vermutlich "gefährlicher"!?

Was gabs noch? Ach ja, die "Freundschaftplus".. igitt, habe ich immer gesagt! Wenn Freundschaft+, warum dann nicht gleich fest zusammen sein? Eine Beziehung führen?! Das macht man ja eh quasi, wenn man eine Freundschaft+ hat.
Tja, nachdem ich mich damals in meinem Singleleben häuslich eingerichtet hatte, wollte ich da nicht so schnell wieder raus.. und was habe ich damals für mich entdeckt? Genau! Die Freundschaft+. Die erste Freundschaft+ wollte irgendwann mehr von mir, eine Beziehung, eine Hochzeit, ein Kind, .. da habe ich dann schnell reißaus genommen, nur um dann selbst in der zweiten Freundschaft+, an seine Stelle zu rücken und mich am Ende in die Freundschaft+ zu verlieben.. natürlich unglücklich.. toll!

Das ist halt das Risiko mit dem man leben muss, wenn sich zwei Singles für eine Freundschaft+ zusammen tun. Aber immerhin konnte ich "Nr. 1" danach besser verstehen.. was ja auch eine Art von Erfahrung ist!

Jedenfalls überlegen wir gerade, das Modell der "offenen Beziehung" mal zu testen.. nur sind wir uns noch nicht ganz einig, wie wir das Modell "fahren" wollen. Wie viel von seinen Erfahrungen kann oder sollte man preis geben? Wie viel ist "gesund"? Ab wann wird es "ungesund"? Verkraftet eine Beziehung das wirklich oder bricht da Stück für Stück, von Mal zu Mal etwas Wichtiges weg? Halten die "Grundmauern" das aus?

Polyamore Liebe kam bisher nie auf den Tisch und wird es, für meinen Teil auch nie kommen. War spannend mal mit Jemandem zu sprechen, der so lebt. Der erzählt, wie es aus seiner Sicht der Dinge ist und es war gleichzeitig faszinierend, dass das zu funktionieren schien und wie komisch manche Menschen denken/leben.. in meinen Kopf ist kein Platz für solche Gedankengänge..

Habt ihr dazu eine Meinung?



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